Die Basis der Psoriasistherapie ist die regelmäßige und sorgfältige Pflege der Haut. Wenn das zur Kontrolle der Symptome nicht ausreicht, können die betroffenen Hautstellen äußerlich mit Medikamenten behandelt werden. Diese Behandlung wird auch Lokaltherapie oder topische Therapie genannt.
Cremes, Salben und Lotionen mit entzündungshemmenden Wirkstoffen
In Form von Cremes, Salben oder Lotionen kommen Substanzen zum Einsatz, die das vermehrte Wachstum der Hautzellen, also die übermäßige Schuppenbildung, hemmen und die Entzündung reduzieren. Einige wichtige Wirkstoffe sind:
- Vitamin D3 (Tacalcitol, Calcitriol, Calcipotriol)
- Cortison
- Dithranol/Cignolin
- Calcineurin-Inhibitoren
Dithranol wird seit fast 100 Jahren bei Psoriasis eingesetzt und hemmt sowohl das Zellwachstum als auch die Entzündung. Bei Anwendung können Hautirritationen auftreten, und es ist Vorsicht geboten bei Kontakt mit Kleidung oder Bettwäsche, da es zu Verfärbungen kommen kann. Dithranol kann aber auch als sogenannte Minutentherapie angewendet werden, bei der der Wirkstoff nur eine begrenzte Zeit auf der Haut bleibt und dann wieder abgewaschen wird.
Auch Vitamin D3-Analoga wie Calcipotriol, Tacalcitol oder Calcitriol wirken entzündungshemmend. Sie reduzieren das Wachstum verschiedener Zellen und sind zur langfristigen Therapie der Schuppenflechte gut geeignet. Um eine innerliche Wirkung der Präparate zu vermeiden, sollte nur ein begrenzter Teil (bis zu 30%) der Hautoberfläche behandelt werden
Vitamin-D3-Präparate werden häufig mit Cortison kombiniert. Cortison hemmt ebenfalls die Entzündung in der Haut, allerdings sollte die Behandlung mit Cortison nur kurzfristig erfolgen, da bei längerer Anwendung Nebenwirkungen auftreten können und die Haut dünner und anfälliger für Infektionen wird.
Auch sogenannte Calcineurin-Inhibitoren hemmen die Entzündung. Offiziell sind sie nicht für die Behandlung von Psoriasis zugelassen, jedoch kann die Verschreibung außerhalb der Zulassung (=off-label) erfolgen. Besonders bei Entzündungen an empfindlichen Hautstellen im Gesicht oder in Hautfalten bieten Calcineurin-Inhibitoren einen Vorteil gegenüber Cortison, da es nicht zu den typischen Nebenwirkungen von Cortison kommt. Bei Calcineurin-Inhibitoren sollte gleichzeitig keine Lichttherapie durchgeführt werden, da durch den Wirkstoff die Haut lichtempfindlicher wird.
Kombinationstherapie oft besser wirksam
Studien zeigen, dass Vitamin-D3-Präparate in Kombination mit anderen Wirkstoffen eine bessere Wirksamkeit haben als bei alleiniger Anwendung. Als Mittel der Wahl wird oft Calcipotriol zusammen mit Betamethason (Cortison) eingesetzt, In der Anfangsphase in den ersten vier bis acht Wochen wird es täglich angewendet, danach genügt für die topische Langzeittherapie bereits die ein- bis zweimal wöchentliche Anwendung.
Darüber hinaus hilft die konsequente Basispflege der Haut mit wirkstofffreien Pflegeprodukten, den verbesserten Hautzustand möglichst lange aufrechtzuerhalten und einer Verschlechterung der Symptome vorzubeugen.